12. August 2019

Verpackungen für den Versandhandel: Mit Verstand sicher und umweltfreundlich verpacken

Verpackungen, gerade aus Kunststoff, sind stark in Verruf geraten, und das zum Teil auch zu Recht: Niemand möchte in einer Welt leben, die von Mikroplastik durchsetzt ist. Dennoch lassen sich Kartons, Folien und Füllmaterial gerade im Versandhandel kaum vermeiden – aber mit klugen Lösungen und modernen Materialien verringern Sie zum einen Ihre Kosten, zum anderen leisten Sie einen Beitrag zum Umweltschutz. Wir zeigen Ihnen, wo Sie ansetzen können.

Versandverpackungen sind sinnvoll…

… wenn sie zweckangemessen und so sparsam wie möglich zum Einsatz kommen. Ihnen kommen wichtige Funktionen zu, z.B.

  • der Schutz der Ware während des Transports (vor Stößen, Feuchtigkeit, Verrutschen usw.);
  • als Träger von Informationen (beispielsweise zum richtigen Umgang mit der Ware).

Deshalb sind sie für Transport und Logistik unabdingbare Hilfsmittel, um die Produkte sicher und unbeschadet von A nach B zu bringen und bei Bedarf auch zu lagern.

Das sind die „harten“ und für jedermann einleuchtenden Gründe, die für Versandverpackungen sprechen.

„Sonderfall“ Verpackung als Werbeinstrument: Umstritten, aber trotzdem oft unvermeidlich

Schwieriger wird es, wenn Verpackungen als Werbeträger dienen. Viele haben unweigerlich (quietsch-)bunte und oft überflüssige Zusatzverpackungen vor Augen, die die Müllberge weiter anwachsen lassen. Mit intelligenten Lösungen vermeiden Sie als (Online-)Händler jedoch unnötiges Verpackungsmaterial und sparen Kosten sowie Ressourcen ein.

Abwägung zwischen verkaufsfördernd oder ressourcenschonend

Mittlerweile legen viele Kunden Wert auf funktionale Verpackungen und erwarten vom Händler, dass er zugunsten des Umweltschutzes auf zusätzlichen „Schnickschnack“ verzichtet. Dennoch sollten Sie als Händler die Wirkung von Versand- und Verkaufsverpackungen nicht unterschätzen, wie wir Ihnen in einem kleinen Exkurs erläutern:

Gut verpackt ist halb gewonnen

Eine Versandverpackung stellt im gesamten Verkaufsprozess den einzigen Moment dar, in dem Sie als Händler mit dem Kunden sozusagen in einen physischen Kontakt treten, deshalb zählt hier der gute Eindruck umso mehr. Professionell verpackte Waren (Verpackungstipps für Online-Händler erhalten Sie in einem gesonderten Blogartikel) zeigen dem Kunden, dass Ihnen etwas an der Geschäftsbeziehung liegt.

Versandverpackungen sind werbepsychologisch interessant

Gelungene Versand- bzw. Verkaufsverpackung sind auch werbepsychologisch interessant: Sie erzeugen Kundenbindung und steigern diese auch, was sich letzten Endes in höheren Konversionsraten, gesteigerten Warenkorbwerten und verkürzten Wiederkaufszyklen niederschlägt. Wenn die Verpackung (optisch und/oder haptisch) hochwertig ist, entsteht beim Kunden das Gefühl, ein Geschenk in den Händen zu halten – und damit verbunden eine erhöhte psychologische Hemmschwelle, die Ware zurückzuschicken. Der positive Effekt für den Versandhändler: weniger Retouren.

Mit „gesundem Menschenverstand“ verpacken

versandverpackungen im lager

Aufgrund der

  • wachsenden Müllberge weltweit
  • den zum Teil großen Schwierigkeiten beim Recycling von Kunststoffen
  • der Problematik von Mikroplastik

gab es gerade in den letzten Jahrzehnten viele Innovationen und Weiterentwicklungen im Bereich der Verpackungsmaterialien. Einige von ihnen werben gerne mit den gesetzlich nicht geschützten Labels „öko“ oder „bio“ für sich.

Leider sind darunter einige Mogelpackungen enthalten, wie das Beispiel „Oxo-abbaubare Kunststoffe“ oder die Testergebnisse der Stiftung Warentest zu mit Kunststoff versetzten Bambusbechern zeigen. Beide Materialien sind nicht biologisch abbaubar, wie (zumindest einige) Hersteller glauben machen wollen, sondern müssen letzten Ende energetisch recycelt, also verbrannt werden, um nicht letzten Endes als Mikroplastik im Boden oder Meer zu enden.

Interessante Lösungsansätze, die in Sachen „bio“ Hoffnung machen

In den letzten Jahrzehnten lässt sich gerade im Bereich der sogenannten „Biofolien“ (im Sinne von Kunststoffen, deren Herstellung auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen erfolgt und deren Bestandteile sich wieder vollständig in den Wertstoffkreislauf zurückführen lassen), eine positive Entwicklung ausmachen, die zeigt, dass sich „Öko“ und „Folienverpackung“ nicht zwangsläufig widersprechen.

Als Spezialist für Folienverpackungen beobachte ich diese Innovationen schon lange sehr genau und stehe ihnen sehr aufgeschlossen gegenüber. Leider sind die Ergebnisse gerade bei Schrumpf- und Stretchfolien noch nicht gut genug, sodass ich nach wie vor überwiegend auf die bewährte und einzigartige Polyolefin-Feinschrumpffolie setze.

Funktionale Verpackungen, die überzeugen

Meine umweltbewussten Kunden wissen es zu schätzen, dass die von uns vertriebenen Folien grundsätzlich frei von

  • Weichmachern
  • Schwermetallen
  • anderen bedenklichen Zusätze

sind. Zudem lassen sie sich für Lebensmittel verwenden und, entgegen einiger Mythen rund um Kunststoffverpackungen, zu 100 % recyceln. Für die meisten meiner Kunden ist das ein sehr wichtiges Kriterium bei der Anschaffung von Verpackungsfolien (und den passenden Verpackungsmaschinen, die ja in der Lage sein müssen, diese Folien zu verarbeiten).

Weniger ist oft mehr

Es bleibt zu hoffen, dass bald Biofolien auf den Markt kommen, die die Ansprüche meiner Kunden (und auch meine) zufriedenstellen, ansonsten gilt grundsätzlich:

Nur (und ganz im Sinne des Verpackungsgesetzes, das seit Januar 2019 in Kraft ist) so viel Verpackung wie wirklich nötig einsetzen. Das betrifft auch die Dicke der Folie, die sich oftmals reduzieren lässt. Am besten sind individuelle Verpackungslösungen, da diese auf lange Sicht meist kostengünstiger und umweltfreundlicher sind.

Herzlichst
Ihr Mathias Weileder

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Bild 2: © Fotlia, fotomek, Nr. 192333597