Stretchfolien kennen Sie vermutlich vor allem als Verpackungsmaterial von Paletten. Da sich die dehnbare Folie auch an andere Produktformen optimal anpasst, lässt sie sich ebenso gut auch als Verpackungsfolie zum Bündeln von Waren verwenden. Gestretcht verpackte Produkte sind zuverlässig vor Verschmutzung und unerwünschten Zugriffen geschützt.
Was Stretchfolien alles können und woran Sie eine hochwertige Folie erkennen, erkläre ich Ihnen im Folgenden.
Vorzüge von Stretchfolien
Mit Stretchfolien können Sie Ihre Waren auf der Palette blitzschnell verpacken und diese sicher versenden. Durch ihre ausgezeichneten Dehnungseigenschaften gewährleistet die Stretchfolie eine gute Stabilität der verpackten Waren und sichert die Palettenladung vor dem Verrutschen auf dem LKW oder im Container.
Eine hochwertige Folie erkennen Sie daran, dass sie auch unter hoher Belastung nicht reißt, etwa, wenn Sie eine Stretchmaschine mit Vorreckung zum Verpacken verwenden. Diese spart ihnen Verpackungsmaterial; das senkt Ihre Materialkosten – und verbessert gleichzeitig die Umweltbilanz der Stretchverpackung!
Unterschiede zwischen Stretchfolien liegen in der Herstellungsart
Je nach Produktionsart gliedert man Stretchfolien in
- Blasfolien
- Cast-Folien.
Hochqualitative Blasfolie
Blasfolien werden in einem aufwändigen Blasverfahren hergestellt. Im Rahmen dessen erfolgt die Verkettung von Molekülen in der Folienstruktur in Längs- und Querrichtung. Dadurch entsteht eine Stretchfolie mit sehr guter Reißfestigkeit in beiden Richtungen. Solche Folien punkten vor allem durch
- geringe Sauerstoffdurchlässigkeit,
- gleichmäßige Folienstärke,
- sehr hohe Rückstellkraft,
- hervorragende mechanische Qualitäten.
Unter Blasfolien finden Sie z.B. superhaftende Stretchfolie, welche zum Einstretchen von Paletten mit Ecken und Kanten bestens geeignet ist. Auch das Verpacken von sperrigen Produkten macht keine größeren Probleme.
Moderne Castfolien
Die meisten Stretchfolien werden im speziellen Gießverfahren hergestellt, bei welchem ein flüssiges Granulat auf einer wassergekühlten Walze verteilt und verarbeitet wird. Das Ergebnis sind transparente, in der Länge dehnbare und reißfeste Folien. Früher wiesen Castfolien im Vergleich zu Blasfolien eine
- höhere Stoffdurchlässigkeit,
- ungleichmäßige Folienstärke,
- geringere Festigkeit in der Querrichtung
auf, heute sind die beiden Produkte qualitativ mindestens gleichwertig – tatsächlich ist es sogar so, dass es inzwischen spezielle Castfilme gibt, die Blasfilm das Wasser abgraben!
Daher sind Blasfilmfolien heute nur noch eine Randerscheinung, da der Preis deutlich höher liegt als für Castfilm. Hinzu kommt, dass Blasfolien beim Abrollen mit dem Palettenwickler störende Geräusche erzeugen – auch hierbei haben moderne Castfolien die Nase deutlich vorn!
Mit Stretchfolie verpacken: manuell vs. maschinell
Wenn Sie lediglich eine begrenze Anzahl an Palettensendungen verpacken, ist eine Grundausstattung aus Handstretchfolie und Wickelhilfe ausreichend. Wickelhilfen sind sehr einfach in der Bedienung und sparen bereits einiges an Kraft beim Wickeln. Sie senken zudem den Verbrauch an Verpackungsmaterial (die batteriebetriebene Vorreckung spart bis zu 50 % an Stretchfolie). Neben Wickelhilfen gibt es auch Handabroller, die ideal für einen gelegentlichen bzw. mobilen Einsatz sind.
Die professionellere Variante sind Maschinenstretchfolien für die Verwendung mit jedem handelsüblichen
- Palettenwickler,
- Stretchroboter,
- Vollautomaten.
Die Geräte verfügen über unterschiedliche Eigenschaften und Qualitätsstufen, von 150 % Dehnbarkeit für halbautomatische Geräte bis über 300 % Dehnbarkeit für Vollautomaten.
Verschiedene Folienqualitäten für unterschiedliche Aufgaben
Wie bei den Stretchmaschinen, so gibt es auch bei den Folien deutliche Unterschiede in den Qualitätsstufen. Diese reichen
- von 150 % Dehnung für einfache Standard-Palettenwickler
- über 200 und 250 % für anspruchsvollere Palettenwickler mit motorischer Vorreckung
- bis hin zu 300 % und mehr Dehnung für Vollautomaten.
Natürlich ist dies nur die allgemeine Bewertung der Folien, es gibt auch Ausnahmen und Sonderfälle – zum Beispiel speziellere Folientypen für Kartonpaletten: Diese Folienart lässt sich mittelmäßig vordehnen; gleichzeitig hat sie eine wesentlich geringere Rückstellkraft, um die empfindlichen Kartons nicht einzudrücken.
Weiteres Zubehör für Ihre Palettensicherung
Sehr schweres bzw. sperriges Packgut können Sie mehrfach absichern, z.B. durch einen entsprechenden Kantenschutz. Dieser erhöht die Ladungsstabilität und sichert Ihre Waren zusätzlich vor Transportschäden. Und eine Abdeckfolie für die Oberseite Ihrer Palettenladung bietet einen sehr guten Schutz vor Spritzwasser und Verschmutzung!
Beste Grüße aus Landsberg am Lech,
Ihr Mathias Weileder