Mehrfarbig bedruckte Schrumpffolien oder Shrink Sleeves sind ein großartiges Werbemittel – für Promotionsverpackungen, 2 für 1-Aktionen oder einfach nur, um Ihr Produkt im Supermarktregal richtig in Szene zu setzen. Für ein ansprechendes Ergebnis müssen allerdings unterschiedliche Faktoren zusammenspielen.
Einsatzbereiche für bedruckte Schrumpffolien
Sicher geht es auch Ihnen so: Mit auffälligen Farben bedruckte Verpackungen sind im Supermarkt ein echter Eyecatcher. Ganz automatisch ziehen
- Gläser (z.B. für Marmelade, Senf, Gewürze),
- Kunststoffbehälter (für Shampoo, Flüssigseife, Ketchup,…),
- Becher (für Soßen, Instant-Suppen und Co.)
die Aufmerksamkeit des Kunden auf sich. Dabei erfüllen die bunten Verpackungen mehr als nur eine optische Funktion – sie dienen als Verschlusssicherung und Originalitätssiegel.
Anforderungen an Material und Verarbeitung
Damit der Foliendruck auch die gewünschte Form und Farbe behält, müssen mehrere Faktoren zusammenspielen: Folieneigenschaften, Farben, Druckverfahren und Verpackungsmaschinen müssen exakt aufeinander abgestimmt sein. Andernfalls riskieren Sie ungewollte Farbveränderungen oder verzogene Motive – und die Verkaufsverpackung wirkt grotesk statt verkaufsfördernd.
Geeignete Kunststofffolien auswählen
Nicht jede Schrumpffolie ist gleichermaßen fürs Bedrucken geeignet – hier zeigt sich der Unterschied zwischen Polyethylen- und Polyolefinfolie: Das günstigere Polyethylen (PE) ist zwar zäh und äußerst dehnbar, es neigt jedoch zur Faltenbildung. Dies führt zu unschönen Verzerrungen bei Motivdrucken, daher rate ich von PE-Schrumpffolie ab.
Polyolefin-Feinschrumpffolie legt sich faltenfrei um das zu verpackende Produkt und besticht durch ihre Hochglanz-Optik. Aufgrund der niedrigeren Schrumpftemperatur sind verzerrte Motive kein Thema – vorausgesetzt, Sie verwenden die richtigen Farben und das passende Druckverfahren.
Eine gute Alternative zur POF-Folie sind Shrink Sleeves, die meist aus PET (Polyehtylentherphtalat) oder PVC (Polyvinylchlorid) hergestellt werden. Im Vergleich zum herkömmlichen Einschrumpfen sind sie jedoch relativ teuer und unflexibel; mehr zu den Vor- und Nachteilen von Sleeves gegenüber Schrumpffolien lesen Sie hier.
Farben und Druckverfahren
Auf die Entscheidung für ein Trägermaterial folgt die Auswahl des passenden Druckverfahrens. Meiner Erfahrung nach gibt es hierfür kein Patentrezept. Je nach Folienproduzent stehen unterschiedliche Druckverfahren zur Auswahl – nicht alle davon sind für jede Folie geeignet. Prinzipiell haben Sie die Wahl zwischen folgenden Verfahren:
- Das Tiefdruckverfahren erlaubt auch aufwändig gestaltete Druckbilder. Die einzelnen Farben werden dabei nacheinander aufgetragen – für besonders prägnante Konturen.
- Beim Rollenoffsetdruck kommen Farben auf Alkohol- und Wasserbasis zum Einsatz. Das Verfahren ist kostengünstig, schnell und erlaub hohe Auflösungen. Allerdings muss die Folie zuvor Corona-behandelt werden.
- Für den Flexodruck kommen wasserbasierende wie auch lösemittelhaltige Druckfarben in Frage, die UV-getrocknet werden. Auch hierfür ist eine Corona-Vorbehandlung nötig.
- Der Digitaldruck erlaubt eine fotorealistische Bildqualität; er eignet sich besonders für kleine Folienmengen, etwa bei Prototypen und Sonderaktionen. Eine Folienbeschichtung sorgt für die nötige Farbhaftung.
- Eine relativ junge Technik ist der kontaktlose Continuous Ink Jet-Druck mit wasserbasierten Farben, der besonders bei unregelmäßigen Verpackungsformen zum Einsatz kommt.
Mein Tipp: Lassen Sie sich von der Druckerei am besten über die unterschiedlichen Verfahren und Farben beraten – und entscheiden Sie sich erst, nachdem Sie verschiedene Verpackungsmuster verglichen haben!
Schrumpfverfahren für bedruckte Folien
Nach dem Bedrucken wird die Folie um den Behälter geschrumpft. Der Schrumpfprozess verläuft bei Shrink Sleeves und Schrumpffolie auf ähnliche Weise: Zunächst wird durch Verschweißen ein Folienschlauch gefertigt und um das Produkt gelegt. Anschließend geht es in den Schrumpftunnel – hier ist die Schrumpftemperatur ein entscheidender Faktor: Liegt sie zu niedrig, verrutscht der Kunststoff – ist sie zu hoch, kommt es zu Verzerrungen oder Löchern.
Die Abstimmung der einzelnen Faktoren ist entscheidend
Damit die bedruckte Schrumpfverpackung auch wirklich Ihren Vorstellungen entspricht, bedarf es einer genauen Abstimmung im Vorfeld. Grundsätzlich rate ich jedoch von bedruckten Folien ab: Meist sind schon die Verpackungen selbst sehr aufwändig gestaltet, sodass sie für sich sprechen. Eine bedruckte Folie wäre dabei „doppelt gemoppelt“ und wirkt eher störend (mit Ausnahme von Verpackungshinweisen oder Symbolen wie z.B. dem „grünen Punkt“).
In den meisten Fällen ist es so, dass unsere Kunden mit bestimmten Vorstellungen zu mir kommen; ich lote mit ihnen gemeinsam machbare Lösungen aus. Gemeinsam finden wir stets eine überzeugende Verpackungslösung – wobei nicht immer die offensichtlichste Lösung auch die beste ist. Verzichten Sie also keinesfalls auf eine persönliche Beratung durch Ihren Kunststofffolien-Experten!
Beste Grüße,
Ihr Mathias Weileder