Unlängst habe ich in einem Blogartikel beiläufig erwähnt, dass eine Versandverpackung den einzigen „physischen“ Kontakt zwischen Kunden und Online-Shop darstellt – und dass die Beschaffenheit der Verpackung mit darüber entscheidet, ob der Onlinehändler eine Folgebestellung erhält.
Zu diesem Thema erreichten mich gleich mehrere Nachfragen per Mail; offensichtlich habe ich damit bei Ihnen, verehrte Leser, einen Nerv getroffen. Deshalb greife ich es gerne nochmal auf und erläutere näher, wie eine hochwertige Verpackung zur dauerhaften Kundenbindung beiträgt.
Rolle der Versandverpackung in der Werbepsychologie
Seit der Onlinehandel immer größere Marktanteile für sich beansprucht, befasst sich die Werbepsychologie zunehmend mit der Bedeutung von Versandverpackungen. Florian Klötzler, Marketing-Manager bei Adnymics, schrieb hierzu kürzlich einen spannenden Artikel auf haufe.de. Darin bringt er die Chancen einer gelungenen Versandverpackung auf den Punkt:
„Eine höhere Konversionsrate, gesteigerte Warenkorbwerte, ein verkürzter Wiederkaufszyklus und der ‚Geschenk-Effekt‘. Dieser führt zu einer gesteigerten psychologischen Barriere das Paket zurück zu senden, was für den Onlinehändler zu einer niedrigeren Retourenquote führt.“
5 Tipps, um Ihre Sendung „kundenfreundlich“ zu gestalten
Zunächst einmal muss die Versandverpackung funktional sein und die Anforderungen von Amazon und Co. erfüllen. Trotz dieser Kriterien bleibt Ihnen als Onlinehändler aber viel Spielraum, um Ihre Verpackung „kundenfreundlich“ zu gestalten und damit die Kundenbindung zu stärken. Hier ein paar praktische Tipps, die Sie mit relativ geringem Aufwand umsetzen können:
1. Branding durch bedruckte Klebebänder
Gerade für kleine Online-Shops ist die Markenbildung („Branding“) ein überlebenswichtiger Faktor: Nur wer seinem Kunden im Gedächtnis bleibt, kann auch mit Folgebestellungen rechnen. Einfachstes Mittel hierfür sind personalisierte Klebebänder für den Karton, die Sie mit Ihrem Logo bedrucken. Schon bei der Übergabe der Warensendung an der Haustür rückt Ihre Marke damit ins Bewusstsein des Kunden!
2. Sicherheit vermitteln
Vermitteln Sie Ihrem Kunden beim Öffnen des Pakets das Gefühl, dass Sie sich um die Sicherheit seiner Warensendung sorgen – etwa durch geeignetes Füllmaterial, das die Waren im Karton am Verrutschen hindert. Dieses können Sie mit einer Kartonpolstermaschine einfach und kostengünstig selbst herstellen (und dabei sogar noch Abfall sparen)!
3. Einfache Handhabung der Verpackung
Und wo wir schon beim Thema Kartonpolster sind: Im Vergleich zu teuren Styroporchips haben sie noch einen zweiten Vorteil – Sie verteilen sich nicht in der Wohnung Ihres Versandkunden und sind einfach zu entsorgen. Die unkomplizierte Entsorgung des Verpackungsmaterials ist ein Punkt, dem nach wie vor nur wenig Beachtung geschenkt wird, dabei spielt es für Endverbraucher zunehmend eine zentrale Rolle. Dies wiederum bringt uns zu…
4. Nachhaltigkeit gewährleisten
„So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ lautet das Credo bei der Verwendung von Verpackungsmaterial. Hier punkten Kunststofffolien ganz klar im Vergleich zu Kartons: Am Ende bleibt nur ein handlicher „Folienknödel“ übrig, der unkompliziert in den Gelben Sack wandert. Voraussetzung hierfür ist die Verwendung von recyclingfähiger Verpackungsfolie, z.B. Schrumpffolie aus Polyolefin: Ohne schädliche Zusätze wie Weichmacher hergestellt, ist sie zu 100 % recyclebar.
5. Personalisierung der Verpackung
Sorgen Sie mit Ihrer Verpackung für einen „Aha-Effekt“ oder ein Schmunzeln beim Kunden, indem Sie sie personalisieren – also so gestalten, dass sie die Interessen des Verbrauchers und die Eigenart Ihres Produkts zusammenbringt (z.B., indem Sie eine Gratisprobe beilegen oder das Anschreiben ungewöhnlich designen). Hier allerdings endet meine Kompetenz als Verpackungsspezialist: Bei diesem Punkt ist Ihre eigene Kreativität als Versandhändler gefragt, um aus Erstbestellern Bestandskunden zu machen!
Beste Grüße aus Landsberg,
Mathias Weileder