8. Juni 2016

So sieht die ideale Versandverpackung im eCommerce aus

Da mein Artikel zur Verpackung von Warensendungen für Amazon bei Ihnen auf große Resonanz gestoßen ist, möchte ich in meinem Blog das Thema nochmals aufgreifen. Diesmal geht es in erster Linie um die Warenverpackung für den Eigenversand – und um wichtige Aspekte für angehende und bestehende eCommerce-Händler wie z.B. Materialaufwand, Handling und Werbeeffekt einer Versandverpackung aus Kunststofffolie.

Was eine Versandverpackung leisten muss

LKW, Fördertechnik im Paketzentrum, Zustellfahrzeug: Im Vergleich zu einer Palettenverpackung sind Versandverpackungen auf dem Transportweg deutlich höheren Belastungen durch

  • Stöße
  • Druck
  • Vibration
  • Wettereinflüsse

ausgesetzt. Ein sicherer Verschluss ist dabei ebenso wichtig wie der Schutz der Versandartikel. Damit aber nicht genug: Auch die Repräsentation Ihrer „Marke“ und Umweltaspekte zählen zu den Hauptanforderungen bei der Verpackungsherstellung.

Hochwertige Verpackungen als Marketing-Instrument

Kürzlich bin ich über ein Experteninterview im e commerce Magazin gestolpert, das sich mit dem Einfluss der Versandverpackung auf die Markenkommunikation, das sogenannte „Branding“, befasst. Darin werden einige Punkte angesprochen, durch die Sie mit Ihrer Produktverpackung ein positives Einkaufserlebnis bei Ihren Kunden hervorrufen; dazu zählen unter anderem

  • ein funktionaler Schutz des Produkts
  • die umweltgerechte, ressourcenschonende Gestaltung der Versandverpackung
  • möglichst wenig Verpackungs- und Füllmaterial für einen geringen Entsorgungsaufwand
  • eine hochwertige Verpackung, die der Produktqualität angemessen ist.

Zu diesem letzten Punkt spricht Dr. Ole Nordhoff von DHL einen Aspekt an, der aus meiner Sicht seit jeher eine zentrale Rolle spielt: „Produktverpackungen werden zu Versandverpackungen. Dabei wird die Produktverpackung so gestaltet, dass sie nur noch mit den Versandinformationen (Label) ausgestattet werden muss und damit bereits versandfertig ist.“ Dies ist für Kunden und Händler gleichermaßen von Vorteil: Es wird weniger Verpackungsmaterial benötigt, zugleich vereinfachen sich Versandabwicklung und Fulfillment.

Platzsparende Verpackungen als Wettbewerbsvorteil

In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal kurz auf das Thema platzsparendes Verpacken hinweisen, mit dem ich mich unlängst im Blog auseinandergesetzt habe: Das einfache Handling sowie der geringe Platzbedarf für Lagerhaltung und Versand sind klare Vorteile einer Folienverpackung gegenüber Kartons aus Wellpappe.

Die Müllvermeidung kommt auch der Umweltverträglichkeit entgegen, auf die Kunden immer größeren Wert legen: Dadurch (und durch den geringeren Logistik-Aufwand) wird die Folienverpackung zum klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Ihren Mitbewerbern – und gleichzeitig zum markenbildenden Faktor für Ihr Unternehmen.

Übrigens: Nicht nur der Energieaufwand beim Versand (Benzinverbrauch etc.) verringert sich durch Folienverpackungen; auch die Ökobilanz bei der Herstellung und Entsorgung von Kunststofffolien ist keineswegs schlechter als die von Kartons und Pappe!

Das kleine Einmaleins für sicheren Warenversand

So viel zur Theorie – gerade für StartUps im Onlinehandel ist es meiner Erfahrung nach eine echte Herausforderung, funktionale Verpackungslösungen zu entwickeln. Deshalb gebe ich Ihnen im Folgenden einige praktische Tipps an die Hand, die sich bewährt haben.

1. Kompakt packen

Schwere Artikel unten, leichte oben, empfindliche innen – so wird der Verpackungsinhalt geschont. Vermeiden Sie dabei Hohlräume, weil diese zu Druckstellen führen; durch die kleinstmögliche Verpackung vermeiden Sie das Verrutschen der Ware und sparen zudem Versandkosten.

2. Trennung und Polsterung einzelner Artikel

Verpackungspolster aus Altkartonagen
Polstermaterial kann z.B. ganz einfach und kostengünstig aus alten Kartons hergestellt werden. » Unser Film zeigt wie

Durch Polstermaterial füllen Sie Hohlräume aus; zudem verhindern Sie, dass sich druckempfindliche Artikel berühren. Eine rentable Anschaffung ist deshalb eine Füllmaterialmaschine: Statt teure Luftpolsterfolie zu kaufen, verarbeiten Sie z.B. mit einer Kartonpolstermaschine Altkartonagen schnell und einfach zu Verpackungspolstern. Damit sparen Sie Entsorgungskosten – und schaffen umweltfreundliches Verpackungsmaterial.

3. Auslaufschutz für Flüssigkeiten

Gerade Drogerieartikel sind beim Versand auslaufgefährdet. Durch Shrink-Sleeves erzeugen Sie einen sicheren Schutz, um das Auslaufen zu verhindern. Mit einer Schrumpfmaschine stellen Sie diese selbst her. Kleinen Unternehmen bietet ein kompaktes Haubenschrumpfgerät einen kostengünstigen (und dennoch professionellen) Einstieg ins Schrumpfen; für größere Warendurchsätze sind ein Winkelschweißgerät bzw. ein Vollautomat mit Schrumpftunnel leistungsfähige Lösungen, um Schrumpfverpackungen selbst herzustellen.

4. Sicherer Verschluss

Ein wichtiger Punkt ist auch die Zugriffssicherheit der Verpackung: So erkennt der Kunde auf den ersten Blick, ob sich die Ware im Originalzustand befindet oder sich jemand unberechtigt daran zu schaffen gemacht hat – übrigens auch bei der Bearbeitung von Retouren ein interessanter Punkt! Auch dies erreichen Sie durch eine Schrumpfverpackung. Für Kartons empfehle ich zudem die Versiegelung durch entsprechendes Verpackungszubehör, z.B. bedruckte Klebebänder – diese dienen zugleich als kostengünstiger Werbeträger!

Die ideale Versandverpackung…

… hat also aus Kundensicht eine angemessene Größe, ist leicht zu öffnen und zu entsorgen. Aus Sicht des Logistikers ist sie einfach zu stapeln und zu transportieren – und aus Händlersicht benötigt sie nur geringe Lagerkapazität, ist günstig und zugleich hochwertig, um die eigene Marke zu stärken. Während Kartonagen aus Wellpappe all diese Funktionen nur begrenzt erfüllen können, haben Kunststoffverpackungen großes Zukunftspotential.

Tatsächlich sehen sich große Onlinehändler zunehmend nach Alternativen in diesem Bereich um; so wird beispielsweise Bekleidung inzwischen häufig eingeschweißt und in Folienbeuteln versendet. Dadurch ist sie vor Feuchtigkeit und Verschmutzungen geschützt – und beim Endkunden fällt nur etwas Kunststofffolie an, die sich ganz einfach über den „Gelben Sack“ entsorgen lässt. Eine Entwicklung, die ich sehr vielversprechend finde. Was denken Sie dazu? Ich freue mich auf Ihre Kommentare und E-Mails!

Beste Grüße aus Landsberg,

Ihr Mathias Weileder