Von der Reinigung bis zur Industrie, vom Medizin-Sektor bis zur Druckerei: Kaum ein Betrieb kommt ohne Schweißverpackungen aus. Weil oftmals gleichzeitig eine Schrumpfverpackung hergestellt wird, verwendet man dafür in der Regel Schrumpffolien, deren Eigenschaften exakt auf eine entsprechende Verarbeitung zugeschnitten sind.

In meinem Blogartikel erfahren Sie mehr über die gebräuchlichen Folienarten; außerdem stelle ich Ihnen Anwendungsbeispiele für unterschiedliche Folienschweißgeräte vor.

Material und Herstellung der Folien

Für Folienschweißgeräte verwendet man in erster Linie Schrumpffolien aus Polyethylen (PE) bzw. Feinschrumpffolien aus Polyolefin (POF), das über besondere Eigenschaften verfügt; Polyvinylchlorid (PVC)-Folien hingegen stellen mittlerweile aufgrund ihrer umweltschädlichen Komponenten nur noch ein Nischenprodukt dar. Die beiden erstgenannten Materialien zeichnen sich durch

• hohe Stabilität und Reißfestigkeit,
• Korrosions- und Temperaturbeständigkeit,
• niedrige Dichte (und dadurch geringes Gewicht),
• gute Elektro-Isolation

aus. Aufgrund ihrer chemischen Struktur ergeben sie flexible, gut zu verarbeitende Kunststoff-Arten, die sich sowohl problemlos schrumpfen als auch schweißen lassen: Sowohl PE als auch POF zählen zu den thermoplastischen Kunststoffen; zunächst wird das Granulat erhitzt, dann extrudiert (zu einer Blase aufgeblasen) und nach der Extrusion als Folienschlauch, Flach- oder Halbschlauchfolie aufgerollt.

 

Polyolefin-Feinschrumpffolie: Die perfekte Verkaufsverpackung

POF ist ein Verbundmaterial aus einem PE- Kern, der von zwei Polypropylen-Lagen umschlossen ist. Dieser Plastik-Mix macht POF-Feinschrumpffolie zum idealen Verpackungsmaterial für Transport-, vor allem aber für Verkaufsverpackungen: Polyethylen sorgt für die nötige Schrumpffähigkeit, Polypropylen macht die Folienverpackung reißfester und verleiht ihr einen brillanten Glanz, der die Ware optimal präsentiert.

Gleichzeitig sind Feinschrumpffolien deutlich dünner als PE-Folien: Ihre Stärke beträgt lediglich 0,012 – 0,025 mm (zum Vergleich: Polyethylenfolien sind mindestens 0,020 mm stark); bei gleicher Stärke ist POF jedoch deutlich reißfester. Zudem schrumpft es faltenfrei und glasklar – und legt sich wie eine zweite Haut um das Produkt.

Mit allen handelsüblichen (Halb-)Schlauchbeutelmaschinen verwendbar, eignet es sich für kleine und große Unternehmen gleichermaßen: Polyolefinfolie ist schon ab einer Rolle jederzeit lieferbar (ausgenommen Sondergrößen) und ermöglicht Ihnen dadurch einen bedarfsgerechten Einkauf. Damit spart sie Ihnen Kosten für die Lagerung – und gleichzeitig Material, denn das reißfeste Material senkt den Folienverbrauch spürbar; dies macht die Verpackung sehr kostengünstig.

Übrigens: Polyolefinfolie kommt gänzlich ohne Weichmacher und bedenkliche Zusätze wie z.B. chlorierte Wasserstoffe und Halogene aus, daher ist sie zu 100 % recyclingfähig.

Folienarten für unterschiedliche Verpackungssysteme

Jede Verpackungsmaschine stellt andere Anforderungen an die verwendete Kunststofffolie, weil sie für das Verpacken unterschiedlicher Produktgrößen und -mengen konzipiert sind. Lesen Sie im Folgenden, welche Folienart sich für welche Maschinenart am besten eignet.

 

Schrumpffolie für Haubenschrumpfgeräte

Bei Haubenschrumpfmaschinen handelt es sich um Impulsschweißgeräte, die sich vor allem für kleine Produktmengen eignen. Sie arbeiten sehr stromsparend, da die Stromstärke zwischen den einzelnen Impuls-Phasen deutlich reduziert wird. Schweißen und Trennen erfolgen in einem Arbeitsgang; auf Wunsch übernehmen sie außerdem den Schrumpfvorgang gleich mit: Zu diesem Zweck verfügen sie über integrierte Schrumpfhauben, mit deren Hilfe Sie eine komplette Schrumpfverpackung in nur einem Arbeitsgang herstellen.

Für Haubenschrumpfgeräte empfehle ich ausnahmslos die Verwendung von POF-Feinschrumpffolie: Diese Maschinenart arbeitet mit niedrigerer Betriebstemperatur als die übrigen Geräte, kann deshalb nur Polyolefin-Folienrollen einschrumpfen und gleichzeitig saubere Schweißnähte erzeugen.

 

Folienarten für Winkelschweißgeräte

Winkelschweißer eignen sich für größere Durchgangsmengen als die eben genannten Haubenschrumpfgeräte. Dabei haben Sie die Wahl zwischen

• günstigen Standardmodellen,
• kompakten Winkel-Tunnel-Kombinationen,
• maßgeschneiderten Verpackungslösungen mit individuellen Winkelgrößen und -formen.

Zur Herstellung der Schweißverpackung können Sie einen Halbschlauch aus jedem schweiß- und schrumpfbaren Material verwenden, also sowohl PE– als auch POF-Schrumpffolie und sogar PVC – je nachdem, welche Anforderungen Sie an Ihre Verpackung stellen. Ein nachgeschalteter Schrumpftunnel mit entsprechender Fördertechnik verarbeitet die Halb-Schlauchfolie auf Wunsch zu einer Schrumpfverpackung weiter.

 

Vollautomaten

Verpackungsautomaten sind hochspezialisierte Maschinen, die für die Herstellung großer Mengen immer gleicher Verpackungsgrößen konzipiert sind. Deshalb verfügen die meisten Maschinen auch über ein dauerbeheiztes Schweißsystem, das sowohl dünne als auch besonders starke Folien verarbeiten kann. Hierfür eignet sich jede Art von Halb-Schlauchfolie oder Flachfolie, ganz gleich ob POF oder PE.

Diese besonders leistungsfähigen Maschinen verfügen über eine umfangreiche Ausstattung, die hohe Zuverlässigkeit, Prozesssicherheit sowie Siegelnahtfestigkeit garantieren. Bei wechselnden Produktgrößen ist jedoch ein flexibles Folienschweißgerät (oder auch eine Kombination mehrerer Winkelschweißer mit ein wenig Fördertechnik und einem Schrumpftunnel) die bessere Wahl.

Bündelpackmaschinen: Spezialisten für PE

Bündelpacker verarbeiten Flachfolie zu einem stabilen Transport- oder Verkaufsbündel. Man setzt sie überall dort ein, wo schwere oder unhandliche Artikel verpackt werden; Anwendungsbeispiele wären z.B. Getränkeflaschen oder Dosen-Trays. Neben der Kombination aus einem leistungsfähigen Bündelpacker mit nachgeschaltetem Tunnel gibt es auch kompakte Kombilösungen, die Schweißgeräte und Tunnel in sich vereinen.

Diese Art von Verpackungsmaschinen arbeitet ausschließlich mit PE-Verpackungsfolie, da das Hauptaugenmerk auf einer besonders stabilen Verpackung mit einer robusten Schweißnaht liegt.

Verpackungssysteme für Vakuummaschinen

Ein Vakuumiergerät erzeugt Unterdruck durch eine Luftabsaugung, die Waren sind im Vakuumbeutel steril und luftdicht verschlossen. Vakuumierer kommen vor allem in der Lebensmittelindustrie und Medizintechnik zum Einsatz, um frische, verderbliche Waren haltbar zu machen oder sterile Instrumente zu verpacken. Für größere Produktmengen empfehlen sich Standgeräte, bei kleineren Durchsatzmengen reicht auch ein Tischgerät aus.

Für eine Vakuumverpackung verwendet man in der Regel PA/PE-(Polyamid/Polyethylen) bzw. Verbundfolien, die beim Verschließen eine hohe Siegelnahtfestigkeit gewährleisten. Sie sind als Folienbeutel oder Folienrolle erhältlich. Beutel (insbesondere Siegelrandbeutel) haben mehrere Vorteile: Sie sind

• sauerstoff- und wasserdampfdicht,
• aromaschützend,
• äußerst reißfest,
• in verschiedenen Größen
• mit unterschiedlicher Folienstärke

lieferbar; allerdings eignen sich Verpackungsbeutel nur für kleine Produktmengen. Bei größeren Mengen an Vakuum-Folienverpackungen bietet sich eine Schlauchbeutelmaschine an, mit denen Sie deutlich größere Verpackungsmengen herstellen können – unter Wahrung aller hygienischen Anforderungen, die Medizin-, Food Packaging- oder Industriebereich erfordern.

Verschweißen, Schrumpfen, Vakuumieren:
Eine Wissenschaft für sich

Wie der Artikel gezeigt hat, ist die Frage nach der passenden Folie für Ihr Folienschweißgerät nicht ganz einfach zu beantworten: Für jede Verpackungsaufgabe gelten andere Anforderungen, außerdem sind verschiedene Parameter wie Folienstärke, Breite der Schweißnaht sowie der jeweilige Schweißvorgang zu berücksichtigen. Sie alle nehmen Einfluss auf das geeignete Folienmaterial und die Beschaffenheit der perfekten Verpackungsfolie.

Aus diesem Grund ersetzt mein Blogbeitrag keine persönliche Beratung – aber er bietet Ihnen eine erste Orientierung bei der Frage, welche Kunststofffolie sich am besten für Ihr Folienschweißgerät eignet.