Immer wieder stelle ich fest, dass für unsere Kunden die Liste verfügbarer Verpackungsmaterialien und ihrer Anwendungsmöglichkeiten geradezu unüberschaubar ist: Welche Schrumpffolie passt zu welcher Maschine, welche Kunststoffe eignen sich für welchen Zweck am besten, …
Die wichtigsten Fragen kläre ich für Sie im folgenden Leitfaden, um Ihnen bei der Suche nach der besten Verpackungslösung für Ihre Aufgaben unter die Arme zu greifen.
Kurzübersicht: Arten von Schrumpffolie
Schrumpfverpackungen bieten Ihren Waren optimalen Schutz vor Staub und Feuchtigkeit, schützen sie vor Beschädigungen während des Transports zum Zwischenhändler und im Verkauf. Welche Folienart für Sie die richtige ist, hängt von mehreren Faktoren ab; dazu zählen
- Verarbeitungsform, z.B. als Flach- oder (Halb-)Schlauchfolie,
- Zweck und Qualität der Produktverpackung,
- Maschinelle oder manuelle Verarbeitung.
Zur Auswahl stehen drei Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften: robuste Polyethylen-Folien oder optisch ansprechende und zugleich stabile Feinschrumpffolien aus Polyolefin. Auf PVC als dritte Variante möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen; aufgrund seiner zum Teil ungünstigen Materialeigenschaften wird es zunehmend von POF verdrängt und fristet nur noch ein Nischendasein.
Basislösung: Schrumpffolienverpackung aus PE
PE-Schrumpffolie ist als Halbschlauch-, Schlauch- oder Flachfolie in unterschiedlichen Qualitäten und Stärken erhältlich; durch die Erwärmung schrumpft sie um Ihre Waren herum. Somit sind diese vor Verschmutzung und fremden Zugriffen geschützt.
Generell unterscheidet man dabei zwischen drei Folienarten: LDPE (Low Density Polyethylene) besitzt eine geringere Dichte als HDPE (High Density Polyethylene); er besteht aus stärker verzweigten Polymeren, ist dadurch geschmeidiger und einfacher zu verarbeiten als HDPE, das sich relativ schwer schrumpfen lässt. Gleichzeitig ist eine LDPE-Folie aber auch weniger belastbar; man verwendet sie deshalb vorrangig für leichte und kleinformatige Packgüter. Ein Mittelweg zwischen den beiden Extremen ist das MDPE (Mid Density Polyethylene), das sowohl über eine gewisse Belastbarkeit als auch Schrumpffähigkeit verfügt.
Übrigens: Auch die meisten Beutel zum manuellen Verpacken (z.B. Flachbeutel, Boden- und Seitenfaltenbeutel) bestehen aus PE.
Polyolefinfolie: Allroundgenie mit Hochglanzoptik
Polyolefin (POF) ist ein Verbundstoff aus PE und PP (Polypropylen) und vereint die Vorteile beider Kunststoffe: PE sorgt für Stabilität und Reißfestigkeit, PP ist für die hochglänzende Optik verantwortlich. Damit bietet Polyolefin mit seinen besonderen Eigenschaften Ihrem Produkt während Lagerung und Transport zuverlässigen Schutz vor Witterung, Feuchtigkeit, Umwelteinflüssen, unberechtigten Zugriffen – und gleichzeitig ergibt es eine ansprechende Verkaufsverpackung.
Die bereits bei geringen Temperaturen schrumpfende POF-Feinschrumpffolie ist in Stärken von 0,012 – 0,025 mm (12 – 25 my) erhältlich und eignet sich für alle Schrumpfgeräte; selbst mit einem stromsparenden Haubenschrumpfgerät lässt sie sich aufgrund ihrer niedrigen Schrumpftemperaturen problemlos verarbeiten. POF-Folie ist in mehreren Varianten erhältlich:
- als Flachfolie und Halbschlauchfolie,
- genadelt bzw. gelocht,
- transparent,
- individuell bedruckt in bis zu vier Farben.
Tipp: Da sie auch in kleinen Kontingenten ohne Mindestabnahmemenge verfügbar ist, empfiehlt sie sich auch für kleinere Betriebe mit geringem Folienverbrauch – so sparen Sie Lagerkosten und können jederzeit bedarfsgerecht einkaufen.
Stretchfolien für die Transportverpackung
Auch wenn es mit unserem Thema wenig zu tun hat, gehe ich der Vollständigkeit halber auch kurz auf Stretchfolien ein – oftmals werden diese beiden Thematiken nämlich durcheinander gebracht: Für den Transportschutz und die Ladungssicherung (z.B. auf Paletten) verwendet man eine gänzlich andere Art von Verpackungsfolie als für die Herstellung von Verkaufsverpackungen.
Je nachdem, ob Sie für die Palettensicherung manuelle Wickelhilfen oder (halb-)automatische Stretchmaschinen nutzen, gibt es Handstretchfolie oder Maschinenstretchfolie in unterschiedlichen Qualitätsstufen; diese richten sich nach der Dehnfähigkeit und Glätte der Folie.
Für komplette Verpackungslösungen, die Ihre Paletten von fünf Seiten vor Nässe, Schmutz und unautorisierten Zugriffen schützt, empfehle ich unseren Kunden die zusätzliche Verwendung von Abdeckfolie: Diese legen Sie über die Palette, bevor Sie sie mit Stretchfolie seitlich umwickeln.
Folien für Verpackungsmaschinen und manuelles Verpacken
Abhängig davon, ob Sie Ihre Verpackungen manuell (z.B. mit einer Schrumpfpistole) oder maschinell herstellen, kommen unterschiedliche Verpackungsmittel in Betracht. Zur ersten Orientierung fasse ich Ihnen im Folgenden einige Optionen kurz zusammen – dies ersetzt allerdings nicht die ausführliche Beratung durch einen Experten für Folienverpackungen!
Automatisches Verpacken mit Schrumpfmaschinen
Beim Schrumpfverpacken haben Sie fast immer die Wahl zwischen PE- und POF-Folien; erstere erlauben die Folienverarbeitung mit fast jeder Maschine – ganz gleich ob
- Winkelschweißgerät,
- Verpackungsautomat,
- Bündelpacker,
mit einem integrierten oder separaten Schrumpftunnel. Dabei verschweißt das Folienschweißgerät zunächst die Kunststofffolie, anschließend wird sie im Tunnel geschrumpft.
Eine Ausnahme bilden lediglich Haubenschrumpfgeräte: Die niedrigen Temperaturen sind exakt auf die Schrumpf-Eigenschaften von POF abgestimmt – für Polyethylenfolien hingegen erzeugt das stromsparende Schrumpfgerät nicht die nötige Temperatur. Kleinen Betrieben empfehle ich meist ein Haubenschrumpfgerät, da das POF in nur einem Arbeitsgang konturgenau verschweißt und geschrumpft wird und Sie somit Zeit und Personalkosten sparen.
PE-Folien für die Schrumpfpistole
Die RIPACK Schrumpfpistole stellt Transportverpackungen aus verschiedenen PE-Folien her.
Sofern Sie keine verkaufsfördernde Verpackung benötigen, sondern lediglich eine Transportsicherung herstellen möchten und nur geringe Stückzahlen verpacken, sind Kleingeräte eine kostengünstige Minimallösung: Eine Ripack-Schrumpfpistole etwa erlaubt es Ihnen, auch ohne große Maschinen eine schützende Haut für Ihre Ware herzustellen. Das Handschrumpfgerät erhitzt
- Schrumpfhauben,
- Verpackungsfolien,
- Seitenfalten-Beutel,
ohne Ihre Transportgüter zu verformen oder zu beschädigen. So stellen Sie stabile, wasser- und staubdichte Verpackungen für größere Gegenstände (z.B. für das Paletteneinschrumpfen, als Korrosionsschutz, Oberflächenschutz oder zur Warensicherung für den Transport) her, wenn sich die Anschaffung einer Verpackungsmaschine für Ihren Betrieb nicht lohnt.
Für die Verarbeitung mit Schrumpfpistolen empfehle ich ausnahmslos PE-Produkte: Die Folien halten mit ihrer Stärke von 0,075 – 0,150 mm den Temperaturen besser stand als eine POF-Feinschrumpffolie, wenn Sie dem Kunststoff mit der Pistole einmal zu nahe kommen sollten.
Praktisches Zubehör für Folienverpackungen
Oft sind es kleine Dinge, die das Leben leichter machen: Ein Abroller für Spezialklebeband und ein Folienspender erleichtern Ihnen das Abpacken Ihrer Waren von Hand, wenn Sie nicht über eine Schrumpfmaschine verfügen. Bedruckte Klebebänder aus PP oder PVC dienen als Verpackungssiegel, die vor unberechtigten Zugriffen schützen – und gleichzeitig ersetzen sie als Werbeträger den Aufdruck auf Versandkartons.
Kartonplostermaschinen stellen aus Altkartonagen wertvolles Füllmaterial her
Füllmaterialmaschinen sind eine lohnenswerte Anschaffung, die sich gleich doppelt bezahlt machen: Sie stellen aus gebrauchten Kartons und Schachteln schnell und unkompliziert Packmittel her, um z.B. eine Versandverpackung mit Wellpappe zu polstern. Damit sparen Sie sich einerseits Kosten für das Packpapier und andererseits Entsorgungskosten für Kartonagen.
Kluges Verpackungszubehör vervollständigt Ihre Folienverpackung und minimiert gleichzeitig den Kosten- und Zeitaufwand. Denn eine optimale Verpackungslösung zeichnet sich dadurch aus, dass sie effizient, zuverlässig und wirtschaftlich ist – damit Sie sich auf Ihre Produkte konzentrieren können!
Beste Grüße aus Landsberg am Lech,
Ihr Mathias Weileder
